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Federkiel-Stickerei
Seit mehr als 200 Jahren gibt es die Kunst der Federkiel-Stickerei. Waren es früher Sattler und auch Bauern die nebenberuflich Trachtengurte und zur Tracht gehörende Lederteile mit Federkielstickereien verschönerten, so ist Federkielsticker heute ein Beruf mit mehrjähriger Lehrzeit. Heute beherrschen es nur noch wenige Spezialisten, die sehr gefragt sind.
Woher kommt der Name Federkiel-Stickerei?
Der Name wird vom verwendeten Stickmaterial abgeleitet. Es wird ausschließlich mit Fäden (Streifen) gestickt, die aus den gespaltenen Kielen von Oberschwanzfedern des Pfaus bestehen.
Es verlangt viel Geschick und Geduld gleichmäßige Fäden aus der zuvor von Flaum und Auge getrennten Feder zu spalten. So werden in kunstvoller Handarbeit Gürtel, Taschen oder Portemonnaies verziert.
Wie funktioniert die Federkiel-Stickerei?
Zuerst muss ein Entwurf – oftmals mit Hilfe von überlieferten Motiven – angefertigt werden. Dieser wird dann auf das zu bestickende Lederteil mit weißer Tusche fein säuberlich aufgezeichnet.
Mit einer flachen Ahle wird in zeitaufwändiger Feinarbeit Loch für Loch und Stich für Stich gestickt. Natürlich gibt es verschiedene Fadenbreiten mit denen jeweils die einfacheren Ziernähte und die feinen Ornamente gestickt werden. Besonders schwierig und zeitaufwendig ist dabei das Ausfüllen der Stickereizwischenräume mit winzigen Stichen, die Tupfen genannt werden.
Ein bestickter Trachtengurt oder Ranzen kann somit insgesamt mehr als 150 Arbeitsstunden beanspruchen.
Bild: Salzburger Federkiel-Stickerei