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Wipptaler Hut
Was ist ein Wipptaler Hut?
Der Wipptaler Hut – auch als Ötztaler Hut bekannt – wird und wurde immer aus Wollfilz, also aus Schafwolle, hergestellt.
Er ist ein breitkrempiger, ockerfarbener Filzhut mit rundem Kopf. Ein grünes Hutband umschließt den Gupf in ganzer Höhe. Die Krempenunterseite ist mit gefälteltem grünem Rips und mit rot geblümtem Baumwollstoff bezogen. Die Kante wird mit einer Wollborte verziert.
Die Krempe ist an einer Seite am Gupf befestigt und wird mit dem grünen Ripsband verziert.
So wird ein Wipptaler Hut hergestellt
Das Ausgangsprodukt ist ein sogenannter „Stumpen“, der aus Schafwolle gewalkt wird. Dieser Hutstumpen wird nach dem Appretieren in einem Dampfkessel auf ca. 100°C erhitzt, wodurch er erst formbar wird.
Nach dem Aufziehen auf verschiedene Formen aus Lindenholz oder Aluminium – genannt das Plattieren – kommt der Hut in eine holzbeheizte Trockenkammer, wo die angeformten Hüte bei ca. 50-70 Grad eine Nacht lang trocknen.
Erst am nächsten Tag werden die Hüte von den Formen genommen. Die Oberfläche wird anschließend mit Dampf und Bürsten behandelt und geglättet. Die Haare müssen im Strich liegen. Nach erneutem Trocknen wird der Hut von der Holzform abgelöst, der Rand abgeschnitten und weiter verarbeitet.
Danach beginnt erst die richtige Arbeit!
Eine geübte Schneiderin benötigt für die Näharbeiten zwischen 3 und 5 Stunden, immer abhängig davon wie viel zu machen ist. Denn kein Wipptaler Hut gleicht dem anderen aufs Haar. Fast jeden Wipptaler Hut können Sie einem Dorf genau zuordnen!
Die Hutwerkstatt Held in der Innsbrucker Altstadt fertigt seit Jahrzehnten Trachtenhüte an. In der Werkstatt befinden sich über 2000 Formen, mit denen praktisch jeder Trachtenhut hergestellt werden kann. Aber nicht nur Neuanfertigungen verlassen das Tiroler Haus, auch Reparaturen sind gerne gesehen. So wird manch lieb gewonnener Hut gerettet.