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Laternenfest zu Martini
Früher war der Martinstag am 11. November ein sehr wichtiger Termin für die Bevölkerung – vor allem für die Bauern. Denn an diesem Tag musste der Zins bezahlt werden und vor der beginnenden „kleinen Fastenzeit“, die bis Weihnachten dauerte, konnte man sich noch einmal so richtig den Bauch vollschlagen. Überreste dieses damals so wichtigen Tages findet man heute noch einerseits beim „Martiniganslessen“ und beim „Martinssingen“, andererseits bei den Lichterprozessionen der Kinder.
Laternenfest zu Martini
Warum gerade Laternen am Gedenktag des Hl. Martin gebastelt werden, weiß man nicht so genau. Vielleicht ist es darauf zurückzuführen, dass an diesem Tag Evangelien in der Katholischen Kirche gelesen werden, die Bezug auf Licht nehmen.
Vermutlich hat die Bevölkerung diese Bibelstellen gleich in Form eines Brauchs praktisch umgesetzt.
Heute werden in Kindergärten und Volksschulen in liebevoller Handarbeit Papierlaternen gebastelt. Am Martinstag ziehen die Kinder in Gruppen bei Einbruch der Dunkelheit dann mit ihren Laternen durch die Orte und singen die Laternenlieder. Oftmals sind sie dabei aufgeregt und auch zu Recht stolz auf ihre selbst gebastelten Stücke.
Die bekanntesten Laternenlieder
Ich geh mit meiner Laterne
Ich geh mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne
und unten da leuchten wir.
Laternenlicht,verlösch mir nicht!
rabimmel, rabammel, rabum.
Ich geh’ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne
und unten da leuchten wir.
Mein Licht ist aus,
ich geh’ nach Haus.
rabimmel, rabammel, rabum.
Laterne, Laterne
Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne,
brenne auf mein Licht,
brenne auf mein Licht,
aber nur meine liebe Laterne nicht.
Brauchtum zu Martini
Der Brauch des Martinssingen gehört ebenso zu Martini. Das Singen ist ebenso nur in bestimmten Gegenden verbreitet und kann auch getrennt vom Laternenzug stattfinden. Die singenden Kinder erwarten dann von den Zuhörern natürlich Süßigkeiten oder andere kleine Geschenke als Dank.
Dass Geschenke zu Sankt Martin verteilt werden, liegt im Übrigen an der Tradition der Martinspfennige, die beispielsweise in Mönchengladbach an das Stift und später an den Pfarrer gezahlt wurden.
Beim Martiniloben im Burgenland öffnen die Winzer nach einem alten Brauch ihre Keller zur Weintaufe und Verkostung. Denn zum Tag des Schutzpatrons des Burgenlandes ist die Weinernte eingebracht, der Most wird nach der Überlieferung in der Martinsnacht zum Wein und so ist der Festtag traditionell der früheste Termin zum Verkosten und natürlich zum Loben der guten Qualität.
Auch in Niederösterreich hat sich das Martiniloben durchgesetzt.
Heute weichen die Bräuche oft vom eigentlichen Termin ab, denn ein Gansl wird meist schon im Oktober gegessen. Manche berichten sogar von elf dieser Schlemmereien in einem Jahr! Und die Keller der Winzer haben im Burgenland auch länger als einen Tag geöffnet.