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Doppelschal
Was ist ein Doppelschal?
Der Doppelschal ist ein spezielles Schultertuch, das zum Kassettl und – wie in früheren Zeiten auch zu trachtiger Kleidung – hauptsächlich im Bezirk Kitzbühel und im Pinzgau getragen wurde.
Der Name kommt von der Webart, die in doppelter Breite ausgeführt ist. Traditionell hat der Doppelschal ein Paisleymuster, das in verschiedenen Variationen und Farben vorkommt.
Das Muster aus abstrakten Pflanzenmotiven stilisiert ein Blatt mit einem spitz zulaufenden Ende und stammt aus Persien. Die Kreuzritter brachten das Motiv nach Europa, das durch Queen Victoria einen fixen Platz in der europäischen Mode erhielt.
In der schottischen Stadt Paisley stellten bald Weber dieses Muster aus einheimischer Wolle her. Dadurch verbreitete sich das Motiv in allen Bevölkerungsschichten und war fortan unter dem Namen der Stadt bekannt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieses Muster bereits auch in Böhmen gewebt und war bald Teil der heimischen Trachtenlandschaft.
Frauen, die sich einen Paisley-Schal leisten konnten, begannen diese Schultertücher zur Festtagstracht zu tragen, und seither gehört der Doppelschal zur Ausstattung der heimischen Kassettl-Tracht.
Quelle: Christine Ehrenstraßer – Trachtenschneiderin.at