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Liebstattsonntag: ein schöner Brauch
Der vierte Sonntag in der Fastenzeit ist nach dem lateinischen Beginn des Introituspsalms „Laetare“ – „Freue dich, Jerusalem!“ benannt.
Er drückt die Freude über den nahenden Sommerbeginn und Ostern aus.
Im 17. Jahrhundert führte die Corpus Christi-Bruderschaft in Gmunden den Brauch ein, am Sonntag Laetare ein Gelöbnis der brüderlichen Liebe abzulegen und den Armen der Stadt ein Essen auszugeben, um damit ihre „Lieb abzustatten“.
Der Liebstattsonntag – Lebkuchenherzen für die Liebenden
Heute gilt der Liebstattsonntag („Lieb b’statten“ bedeutet soviel wie „Liebe bestätigen“) als Tag der Liebenden, die sich mit verzierten Herzen aus Lebkuchen ihre Zuneigung zeigen. Er findet vor allem im Salzkammergut (z.B. Bad Goisern, Ebensee, Gmunden etc.) statt, hat sich aber auch auf andere oberösterreichische Regionen ausgebreitet (Asten, Bad Schallerbach, Gallneukirchen, Grein u.a.).
Auch in Bad Goisern hat das Liebstattbrauchtum eine lange Tradition, denn das „ Liebstattln“ hat es schon vor der Jahrhundertwende als Frühlingsbrauch gegeben.
Liebespaare hielten damals nämlich ihre Beziehung bis zum Liebstattsonntag geheim. Und am diesem speziellen Tag schenkte dann der Bursch seiner Liebsten ein Lebkuchenherz mit einem sinnigen Sprücherl.
Als Gegengabe erhielt der Bursch zu Ostern ein „Oapackl“ (Eierpackerl).
Der Inhalt des Oapackls bestand aus 7 – 9 Dingen wie z.B.: bemalte Eier, Modelstutzen, Tabak, gestickte Hosenträger,…
Nahm der Bursch das Oapackl an, war die Verlobung beschlossene Sache.
Quelle: OÖ Brauchtumskalender