Schmuck aus Fischhaut zum Dirndl?

Von am 3. Juni 2019 0 154 Views

Was tragen Sie heute? Vielleicht Aal, Zander oder Karpfen? Eine dumme Frage, meinen Sie? Ganz im Gegenteil, denn immer mehr Schmuckdesigner entdecken, dass man aus dem lebendigen Gold des Meeres einzigartigen Schmuck erschaffen kann!

Schmuck aus Fischhaut zum Dirndl

Eines der großen Themen unserer Zeit ist sicher die Nachhaltigkeit. Neue, schöne Dinge aus alten recycelbaren Materialien zu erschaffen, steht immer mehr auf der Agenda. Auch Fischhaut, eigentlich ein Abfallprodukt, passt gut in diese Kategorie – und dabei kann Schmuck aus Fischhaut auf eine lange Tradition zurückblicken!

Gerben von Fischhaut – eine alte Tradition

Igitt – sagen die Einen. Oh, wie wundervoll – die Anderen. An der Verwendung von Fischhaut scheiden sich die Geister! Oft als minderwertig, glitschig, stinkend und grau empfunden, hat es dieses Material schwer, in die Welt des Designs aufgenommen zu werden. Aber, warum eigentlich?

Das Gerben von Fischhaut stellt keine neue Erfindung dar – ist aber eine besondere Herausforderung! Ja, nur wenige beherrschen diese alte Kunst noch richtig gut. Ein fast ausgestorbener sibirischer Volksstamm ist dabei sogar noch federführend. Sozusagen aus Abfall, kann trendige Mode entstehen, wenn diesem Handwerk die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Die Kunst des Fischledergerbens gibt es seit Jahrhunderten und zwar, überall auf der Welt. Schon die Ureinwohner Amerikas fertigten daraus ihre Kleidung und ihren Schmuck. In Japan war es üblich, damit die Griffe des „katana“ – des „echten Schwertes“ – zu verzieren. Und auch in Frankreich schätzte man bereits im 18. Jahrhundert die Accessoires aus Galuchat, so dass sie sich schnell überall verbreiteten. Dabei rangierte Jean-Claude Galluchat an erster Stelle, denn er hat nicht nur den speziellen Gerbprozess erfunden, sondern fungiert auch als Namensgeber des glitschigen Materials aus Knorpelfischen.

Nun, aus den Anfängen haben sich in kleinen Manufakturen längst umweltfreundliche Gerbmethoden entwickelt, und es wurden pflanzenbasierte Gerbstoffe, zum Beispiel mit zerstampfter Mimosen-Rinde, „zusammengebraut“, die vollkommen natürlich sind.

Diese Gerbstoffe, auch Tannine genannt, sind notwendig, damit aus Haut Leder wird. Sie ermöglichen es erst, dass Leder weich und wasserfest wird sowie nicht fault. Industrielle Hersteller setzen aber zumeist auf Mineralsalze zum Gerben, da diese sich leicht mit vielen anderen Substanzen vermischen lassen. Auch steckt hinter diesem Gedanken eine Beschleunigung der Produktion, denn kleine Manufakturen, die individuell arbeiten, benötigen für die Herstellung von Fischleder ca. zwei bis drei Wochen.

Es ist gar nicht so einfach, die Haut der glitschigen Schuppentiere zu konservieren und zu veredeln. Dieser Prozess erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, damit die Fischhaut sowohl langlebige und strapazierfähige als auch geschmeidige Eigenschaften in sich vereint. Dabei steht aber auch noch die charakteristische Schuppenstruktur im Fokus, die erhalten bleiben soll.

Nimmt der kreative Gedanke Gestalt an, kommen auch schnell edle Metalle ins Spiel, die das Ganze zu einzigartigem Unikat-Schmuck werden lassen. Und versprochen, SIE müssten kein „Fishing for Compliments“ mehr betreiben, wenn SIE Fischleder, kombiniert mit Silber & Gold, tragen sollten – Komplimente kommen von ganz alleine!

Individuelle Schmuckstücke aus Fischleder

Fischleder war lange in Vergessenheit geraten. Aber natürliche Gerbstoffe lassen aus ihm individuelle Leder entstehen, die mit den vielfältigsten Verarbeitungsmöglichkeiten punkten. So entstehen nicht nur traumhafte Schmuck-Accessoires, nein, auch Handtaschen und Schuhe drängen verstärkt auf den Mode-Markt. Und die Liste der „Lieferanten“ ist lang, denn zu Aal, Zander und Karpfen gesellen sich auch Barsch, Seezunge, Lachs, Heilbutt, Quappe, Forelle, Stör, Meeräschen, Stör und Wels.

Kurzum, es kann gesagt werden, dass alles, was schwimmt und nicht unter dem Siegel des Artenschutzes steht, zu kleinen Kunstwerken verarbeitet werden kann.

Sei es das raffinierte Farbspektrum oder die doch recht eigenwillige Oberflächenstruktur des Fischleders – Aal, Karpfen, Stör, Tilapia oder Papageienfisch können schon mit ganz besonderen Reizen aufwarten. Das Schollenleder ist dabei hauchzart, während die Stör-Haut schon eher an die Rinde von Bäumen erinnert. Dagegen kann der Papageienfisch auf sehr auffällige, große Schuppen verweisen.

Die Rochen punkten sogar sprichwörtlich mit ihrer Haut, denn auf ihr erheben sich weiße Kügelchen. Werden sie angeschliffen & poliert, so entfaltet sich erst ihr ganzer Charme, denn sie glänzen dann wie Edelsteine.

Rochenleder zum Dirndl

Ein hippes Schmucklabel hat sich ganz dem Upcycling verschrieben und wird auch zum Dirndl immer beliebter! Denn Elisabeth Limmert von edition Lieblingsstückerl nimmt sich der schönen Haut des Rochens liebevoll an.

Begonnen hat alles mit der Schmuckschatulle ihrer Großmutter, gibt der kreative Kopf hinter dem Label schmunzelnd zu. Klein-Elisabeth liebte es, die „Lieblingsstückerl“ im Schmuckkästchen ihrer Großmutter zu bewundern und zu probieren. Und so kam es, wie es eigentlich kommen musste: Stil trifft auf Eleganz, Schönheit und Kreativität!

Vergebens suchte die Unternehmerin eines Tages nach den passenden Ohrringen für ihr Outfit. Aber Fehlanzeige, denn diese ließen sich einfach nicht finden. Also beschloss die findige Elisabeth Limmert, frei nach dem Motto: Selbst ist die FRAU!, den Schmuck in Eigenregie herzustellen.

Alles andere ist fast schon Geschichte, denn es folgte die Gründung des eigenen Labels. Und seitdem tragen Frauen landauf & landab auffällige Ohrringe aus zartem Rochenleder, die in filigraner Handarbeit und mit der Liebe zum Detail sorgsam gefertigt werden. Die wundervollen Upcycling-Schmuckstücke geben ein klares modisches Statement ab und passen durch ihre Farbenvielfalt auch perfekt zum Dirndl! Durchstöbern Sie im Online-Shop von Lieblingsstückerl die tollen Ohrringe!

Sicher, geschickte Hände sind schon notwendig, um aus einem „Abfallprodukt“ schmückende und elegante Accessoires herzustellen, aber es lohnt sich in jedem Fall, ein innovatives und nachhaltiges Designkonzept zu verfolgen.

Egal, ob Ohrring, Kette, Ring, Armband, Krawattennadeln oder Manschettenknöpfe – aus der Kombination Fischleder, Silber und Gold können Schmuckstücke erschaffen werden, die alle als unverwechselbares Unikat gelten.

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