Trachtentrend 2020 – neue Materialien

Von am 30. März 2020 0 113 Views

Wenn das Alte auf dem Prüfstand steht, kann die Veränderung kommen!

Wenn junge Leute das Alte erneuern, ja, dann gibt es viel zu erzählen. Der etwas andere Wind wehte durch die Stände auf der Tracht & Country mit bewusstem Hintergrund: ökologische Quellen und Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht standen im Fokus!

Jetzt sind die regionalen Manufakturen und kleinen Werkstätten, die Zeiten der Auslagerungen überlebt haben, am Ruder. Beauftragt werden sie heute von jungen Designern, jungen Unternehmen, aber auch wieder mehr von alteingesessenen Trachtenfirmen.

Neue & alte Materialien in der Tracht

Heimischer Loden für Schladminger und Wetterfleck standen im Fokus von Ökologie & Nachhaltigkeit. Besonders stach dabei ein gelaserter Zuschnitt eines Mantels heraus. Dieser ist ausschließlich nahtlos geklebt und leicht & glatt ohne Nahtwülste und bereichert den Lodensektor.

Damen dürfen sich in der Herbst- und Wintersaison 2020/21 auf federleichte Capes, mit oder ohne Ärmel, und Pelzkrägen sowie Pelzmanschetten freuen.

Leichte Merino-Stretchhosen mit Galonstreifen aus Ziegenvelours werden diese dann stimmig ergänzen. Und auch Culottes werden Sie wieder verstärkt zu sehen bekommen.

Materialmix avanciert fast zu einem Muss für Herren-Outdoorjacken – egal, ob aus Loden und Walkstrick oder technisch-funktionellen Materialien. Ganz wettertechnisch-praktisch, können Sie meist auch noch auf eine Kapuze zurückgreifen.

Cord, wohin man schaut!

So oder ähnlich könnte der Slogan für die kommende Herbst- und Wintersaison 2020/21 heißen.

Cord ist in aller Munde. Und Cordhosen und –Joppen sowie Cord-„Leder“-Hosen werden Sie genauso zu Gesicht bekommen wie Cordröcke, Feincordjacken mit Glattsamtborten und Feincordkleider mit Rüschen im Westernstil.

Evergreens Glencheck, Melé und Hahnentritt bezaubern

Weil es in der Tracht eine Renaissance alter Werte gibt, sehen Sie diesmal viel Samt, Pepita und Hahnentritt. Gut so, denn mit neuen Denkweisen und Innovationen ausgestattet, begrüßen sie uns in Strick und Gewebe.

So werden Chenille, Wollspitzen, Tweed & Bouclé und neuerdings mehrfach Pepita und Hahnentritt in Loden oder auch Jersey-Pepita als Kombiteil zur neuen schönen und attraktiven Selbstverständlichkeit.

Munter wird Glencheck mit Melé-Loden kombiniert, und es gibt Samtjacken mit Posamenten oder ausgewählten Schmuckknöpfen zu bestaunen. Double Face-Kurzmäntel mit Karoseite werden sicher bald genauso gerne getragen wie Nadelstreif.

Sehr häufig wird auch mal in der urban Fashion entliehen – Puffärmel für taillierte Jacken und neue Wickelrockformen sind Indiz dafür.

Auch Mink-, Kanin-Pelzchen und Lammfell-Krägen, übrigens auch bei Kindermänteln, und für zierliche Verbrämungen – etwa entlang der Knopfleiste – lassen aufhorchen. Und auch sie gibt es wieder, die längeren Jacken und beliebten Gehröcke – natürlich für Damen & Herren.

Die Sprache der Materialien ist bunt und vielfältig!

Schafschurwolle aus den Alpen, Merino, Alpaka, Cashmere oder Seide, lang ist die Liste der Materialien, die dann noch um Hanf, Leinen oder Brennnesselstoff ergänzt wird – und eigentlich immer schon da war und doch wieder neu ist!

Jedoch stehen alle Zeichen auf „Echt neu“, wenn es um die Mischungen „Hanf mit Bio-Baumwolle, mit Wolle oder mit Recyclingstoff“ geht.

Diesen Aspekt können auch Organic Cotton plus Wolle und Recycling-Baumwolle mit neuer Lyocellfaser für sich in Anspruch nehmen. Wieder entdeckte geschlagene Baumwolle, Deutschleder – ein Baumwoll-Atlasgewebe – und Wollen aus kontrollierter Tierhaltung ergänzen und bereichern das große Angebot.

Wollgwand

Sicher noch etwas unüblich, aber deswegen keinesfalls uninteressant: Wolle aus den Haaren von Opossumfell aus Neuseeland!

Dort, in Neuseeland müssen Opossums, eine Gattung der Beutelratten, zwecks Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts gejagt werden – schön, dass sie nun in kuscheligen Pullis und Jacken weiterleben dürfen.

Alles Loden

Loden aus den Alpen, Baumwolldrucke aus dem Alpenvorland und Leinen aus dem Mühlviertel – damit werden auch Schuhe produziert! Das Leder wurde ebenfalls ökologisch gegerbt und alles ist lückenlos nachverfolgbar. Die faire Produktion fand übrigens in einer Werkstatt in Spanien statt. Das schöne Ergebnis – Pumps, Slingbacks, runde & spitze Ballerinen, alles bunt und fröhlich!

Loden, der Allrounder in puncto grobe, widerstandsfähige Wollstoffe, macht jetzt auch nicht mehr vor Stiefletten und hohem Schnürer mit Lederkappe halt. Loden-Stiefletten und Loden-Chelseas oder Leder-Sneakers mit Cashmere-Futter sind total angesagt.

Aber auch gewaschenes Glattleder für feste Schuhe in Bergschuh-Optik mit Hakenschnürung wird verstärkt Verwendung finden. Schnürstiefel für Damen – schlank und knöchelbedeckend oder kniehoch, flach oder mit auffallendem Absatz – freuen Sie sich.

Hinter den Kulissen der Tracht & Country Frühjahr 2020 wurden bewusst neue Schwerpunkte gesetzt: Ressourcen, Nachhaltigkeit und nachvollziehbare Produktionsketten.

Bilder: Reed Messe Salzburg, Trachtenbibel

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