Loden
Loden: der universell einsetzbare Stoff
Loden ist wasserabweisend, temperaturausgleichend, atmungsaktiv , winddicht und schmutzabweisend, daher kommt er vor allem bei Überbekleidung zum Einsatz.
Der Begriff Loden wird heute als Sammelbezeichnung für dichte Streichgarngewebe (selten Kammgarngewebe) – vorwiegend aus Wolle – mit einer mehr oder weniger glatten Oberfläche verwendet. Umgangssprachlich wird Loden häufig mit Walkloden gleichgesetzt, obwohl heute sowohl gewalkte als auch nicht gewalkte Stoffe unter diese Bezeichnung fallen. Die klassischen Farben sind olivgrün, graubraun, schwarzmeliert oder rotbraun. Heutzutage wird Loden aber schon in vielen Farben hergestellt.
Das Wort Loden kommt aber wahrscheinlich vom althochdeutschen Begriff „Lodo“ für ‚grobes Wollzeug‘, der seit dem 10. Jahrhundert belegt ist, kann aber auch vom mittelhochdeutschen „Lodi“ (Mantel) oder vom gleichlautenden altnordischen „Lodi“ (zottiger Mantel) stammen. Loden bezeichnete ursprünglich derbe, nicht gewalkte Wollstoffe aus Streichgarnen. Spätestens seit dem Hochmittelalter wurde Loden gewalkt, um anschließend als „Wolltuch“ (engl. Broadcloth, schwed. Vadmal) verarbeitet zu werden. Der Begriff „Loden“ bezeichnete zu dieser Zeit immer nur das unfertige Rohgewebe vor dem Walkprozess.
Für die Trachtenmode wird der sogenannte Walkloden verwendet, der häufig in Kreuzköperbindung gewebt ist, die die Verfilzung der Oberfläche begünstigt. Loden entsteht durch das Walken, dies ist eine alte und einfache Arbeitstechnik. Das Wolltuch wird in handwarmem Wasser, ca. 30-40 °C, unter Zugabe von Kernseife, mittels Druck und Reibung gewalkt. Dabei verfilzt die Wolle, der Stoff verdichtet sich und verliert bis zu 40% seiner Größe.
Loden wird traditionell aus Schafschurwolle hergestellt, die heute zum größten Teil aus Ländern wie Australien/Neuseeland, Südafrika und Südamerika kommt, da die von hier kommende Wolle, aufgrund besonderer Schafrassen und des dort vorherrschenden Klimas, weicher ist. Jedoch sind durch diesen Wandel heimische Schafarten, wie zum Bsp. die Rhönschafe, vom Aussterben bedroht, da deren Wolle nun kaum mehr Beachtung findet. Trotz intensiver Bemühungen durch die chemische Industrie, ist es bisher nicht gelungen, diese „Wunderfaser“ Schafwolle künstlich herzustellen.
Loden wird in hauptsächlich in acht verschieden Arten, je nach Verwendungszweck und Herstellungsart, unterteilt.
Strichloden (auch Mantelloden, Strichtuch)
Dicht gewalkter Loden. Charakteristisch sind die parallel in eine Richtung gelegten Fasern. Durch seine dachziegelartig übereinander gelegten Wollfasern, wird eine besondere, wasserabweisende Struktur geschaffen. Zusätzlich ist Strichloden meist wasserabweisend imprägniert und somit auch als Regenschutz geeignet.
Trikotloden
In Trikotbindung gewebt. Wird heute nur noch selten hergestellt.
Velourloden
Loden, mit einer gerauten Optik, wobei die Fasern nicht in eine Richtung gelegt sind. Dieser Lodentyp besitzt eine weiche und voluminöse Oberfläche.
Waliserloden
Diese Lodenart wird auch Diagonalloden genannt, da die Kette eine andere Farbe als der Schuss hat und somit die Köperbindung stark sichtbar wird.
Walk
Ein gestrickter Walkloden, der nicht gewebt ist. Strickloden ist preiswerter als Webloden und passt sich durch seine flexible Maschenstruktur besser den Körperrundungen an. Er besitzt eine unruhigere Oberflächenoptik und eine geringere Festigkeit im Vergleich zum Walkloden.
Walkloden / Tuchloden
Auch: Meltonloden, Anzug- oder Joppenloden, Bozener Loden, Tuchloden
Ein stark verfilzter Loden, gewebt in Leinwand- oder Köperbindung. Er ist nicht geraut und besitzt deshalb eine glatte Oberfläche. Dieser Loden wird zur Produktion von Hosen, Röcken, Anzügen, Mänteln und Kostümen verwendet.
Waschloden
Moderne Lodenvariante mit gewalkter Oberfläche, die nicht geraut und gepresst ist. Er hat eine stabile, weiche Oberfläche.
Quelle: Wikipedia, Mehler Tuchfabrik; Bildquelle: Habsburg