Bettelarmband – Kleine Charms ganz groß

Von am 8. Juni 2020 0 23 Views

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Wenn es am Handgelenk klimpert und klingt, lohnt es sich, ganz genau hinzusehen: individuelle Bettelarmbänder sind im Trend und können nicht nur im Alltag, sondern auch wunderbar zur Tracht kombiniert werden!

Kleine Charms ganz groß – Das Revival des Bettelarmbandes

Das beliebte englische Bettelarmband ist ein massives Armkettchen, das meist aus Silber oder Gold gearbeitet ist und in dessen Glieder zahlreiche kleine Anhänger (engl. charms) eingehängt werden können. Glücksbringer, Andenken oder lustige Jou-Jous – französisch für Spielzeug – finden hier ihren Platz.

Dicht an dicht reihen sich diese kleinen figürlichen Talismane, die oftmals sogar bewegt und aufgeklappt werden können.

Ein Streifzug durch die Charms-Geschichte

Armbänder mit kleinen Anhängern und Talismanen trugen bereits die Assyrer, Hetiter, Perser und Babylonier um 400 vor Christus. Über die Jahre wandelte sich die Funktion dieser Armbänder von einer kultisch-religiösen Motivation zu einer Modeerscheinung mit persönlicher Memorialfunktion.

Hintergedanke des englischen Bettelarmbandes ist das Sammeln kleiner Charms, die an besondere Lebensabschnitte, an die Familie und Freunde oder das liebste Hobby erinnern sollen.

Während moderne Erinnerungstücke wie Fotos jedoch im Album verschwinden, können diese schönen Erinnerungen am Handgelenk stets bei sich getragen werden und erlangen als schmuckes Sinnbild für Personen und Orte besondere sentimentale Bedeutung.

Der charakteristische Name des Armschmucks rührt vermutlich daher, dass seine einzelnen Bestandteile ursprünglich „zusammengebettelt“ bzw. von anderen (als Geschenk) erbeten wurden und das Armband somit über Monate und Jahre hinweg mehr und mehr wuchs.

Die Motivik des Bettelarmbandes hängt somit ganz von seiner Trägerin ab. Die Armbänder erzählen uns mit ihren humorvollen und romantischen Anhängern noch heute kleine charmante Geschichten.

Queen Victoria machte das Bettelarmband populär

Im Viktorianischen Zeitalter machte Queen Victoria diese Art von Memorialschmuck selbst populär. Sie trug ein Armband mit kleinen Anhängern, die mit Locken und Porträts ihrer Lieben gestaltet waren. Eine weitere Blüte erlebte das Bettelarmband während des zweiten Weltkriegs. Amerikanische Soldaten brachten ihren Familien in den Staaten kleine Anhänger, gekauft oder aus Fundstücken gebastelt, als Andenken aus den europäischen Städten in denen sie stationiert waren, mit.

Die figürlichen Souveniranhänger in Form von Gegenständen oder Bauwerken oder kleinen emaillierten Plaketten verschiedener Städte und Sehenswürdigkeiten folgen diesem Prinzip. Vintage Charm Bracelets aus England sind aus massivem Silber und mit viel Witz und Liebe zum Detail gefertigt, und waren in den Sechziger und Siebziger Jahren aufgrund dessen auch besonders beliebt.

Heute findet man diese schmucken Begleiter bei der Halsbandaffaire, einem geschmackvollen Schmuckgeschäft in München mit rund um die Uhr erreichbarem Onlineshop.

Die Halsbandaffaire wurde 2011 von der Kunsthistorikerin, Gemmologin und Diamantgutachterin Christiane Scharrer-Sieb gegründet und präsentiert mit ihrem geschichtsaffinen Team aus Kunsthistoriker*innen und Goldschmied*innen eine große Auswahl an Vintage- und Antikschmuckunikaten, abgerundet von aktuellen Stücken kleiner feiner Schmuckmanufakturen aus Deutschland und Italien.

So klingen die Sixties und Seventies am Handgelenk

Ein charakteristisches Beispiel für die englischen Charm Bracelets aus den Sixties und Seventies ist das Exemplar aus Birmingham von 1962, dessen Trägerin wohl gerne verschiedene Länder bereiste. Neben einem spanischen Torero und dem Londoner Marble Arch finden sich hier auch eine Schwarzwälder Kuckucksuhr und eine Stadtmarke von Daytona Beach in Florida.

Bettelarmband Birmingham 1962

An diesem zeigt sich auch bereits ein weiteres Highlight der englischen Bettelarmbänder: die herzförmige Padlock-Schließe, welche die fein klingende Kollektion als süßes Vorhängeschloss im wahrsten Sinne des Wortes die 21 Charms abschließt.

Eine besonders raffinierte Kette in geschliffenem Panzermuster zeichnet das Modell aus dem Jahr 1977 aus. Das massive Armband stammt ebenfalls aus Birmingham und gehörte wohl einem Tierfreund: 11 Charms, darunter Hund, Igel, Fisch, Pferd, Katze und Elefant geben sich hier ein Stelldichein.

Bettelarmband Birmingham 1977

Durch das englische Stempelsystem lässt sich die Herkunft des Schmuckstückes zudem auf eindrückliche Art und Weise nachvollziehen: Stadtmarke, Jahresbuchstabe, Feingehalt und Maker’s Mark sind auf der Schließe zu finden und machen eine genaue Aussage zu Herkunft und Entstehungszeit möglich.

Die Hobbies der ehemaligen Trägerin stehen bei diesem Charm Bracelet aus London von 1979 im Vordergrund. Motorroller und Bowling Pin werden hier mit einem Kentaur, einer Flintlock Pistol und einer Büste der ägyptischen Königin Nofretete kombiniert. Als kleiner Glücksbringer und Talisman wurde zudem noch ein sogenannter Wishbone in die kleine Sammlung von 13 Charms aufgenommen.

Bettelarmband London 1979

Die kleinen Charms können – wie man sieht – die unterschiedlichsten Bedeutungen haben und sind in ihrer Zusammenstellung höchst individuell. Ob als Liebesbeweis, Glückssymbol, Andenken an ferne Länder oder witzige Kuriosität; erlaubt ist, was gefällt.

Bettelarmbänder sind zeitlos kombinierbar

Kombiniert werden können die hübschen Bettelarmbänder wunderbar als Statement Piece zu vielen verschiedenen Stilen. Besonders schön wirken sie aber auch zur Tracht. Während die Herren ihre Lederhose mit einem üppigen Charivari aufpeppen, kann Frau auf ein schickes Bettelarmband zurückgreifen, das nicht minder stilvoll wirkt. Durch seinen kühlen Silberton passt es sowohl zu gedeckten als auch zu knalligen Farben und Mustern.

Die perfekte Ergänzung ist es aber insbesondere zum hochgeschlossenen Dirndl, denn hier bleibt oftmals kein Platz für opulente Colliers. Umso schöner ist es da, wenn am Handgelenk kleine Schätze baumeln, die nicht nur entzückend aussehen, sondern auch Geschichten erzählen.

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