Prügelkrapfen

Prügelkrapfen – Für Hochzeiten & Taufen

Von am 10. Juni 2015 0 246 Views

PrügelkrapfenIn manchen Gegenden wird er noch zu Hochzeiten und Taufen serviert: der Prügelkrapfen. Er ist ein arbeitsintensives Stück Gebäck, das in einigen Gegenden Niederösterreichs – wie zum Beispiel im Waldviertel in der Region um Brunn an der Wild – oder auch in der Steiermark bekannt ist.

Es gibt Unterschiede zum Baumkuchen, der weiter verbreitet ist. Er hat jedoch vermutlich eine ähnliche Herkunft, denn schon im Mittelalter wickelte man Teig zum Backen um einen Spieß. Daher stammt auch eine andere Bezeichnung, nämlich Spießkuchen.

Was ist ein Prügelkrapfen?

Prügelkrapfen HerstellungDer Prügelkrapfen kommt ursprünglich aus Klosterküchen. Vor offenem Feuer drehte man große Holzspieße – auch Prügel genannt – auf die in Schichten Teig aufgebracht wurde.

Der Teig ähnelt einem Biskuit. Es ist jedoch von Gegend zu Gegend die genaue Konsistenz auch ein Geheimnis, das manchmal nicht nur normales Weizenmehl, sondern auch Erdäpfelmehl enthält.

Das Aufbringen und Backen des Teigs ist eine Kunst für sich und darüber hinaus noch ziemlich arbeitsintensiv, darum gibt es immer weniger Möglichkeiten, wo man einen Prügelkrapfen bekommt, und wenn, dann meist mit längerer Wartezeit.

Denn es ist nicht nur die Fertigkeit des Aufbringens, die beherrscht werden muss! Dafür braucht es eine ruhige Hand, damit die typischen Zacken entstehen.

Und selbst wenn man heutzutage nicht mehr mit der Hand dreht – das erledigt nun ein Kettenantrieb – so muss man dennoch die ganze Zeit dabei bleiben, weil auch die Temperatur des Feuers ebenso wichtig ist und jede Schicht gut durchgebacken werden muss.

Nach dem Backen wird der Prügelkrapfen im Waldviertel mit rosa und weißem Zuckerguss verziert. Zu Beginn ist er noch staubtrocken, wird aber nach einigen Tagen saftig und ist das ideale Gebäck zum Glaserl Wein. Er wäre dann mehr als 3 Wochen haltbar, doch so lange Zeit überlebt er meist nicht, denn er ist vorher immer aufgegessen!

Der Prügelkrapfen will übrigens auch richtig angeschnitten werden. Man schneidet Ring für Ring  – also einen horizontalen Durchschnitt – und den Ring dann in einzelne Stücke. Auf keinen Fall einfach irgendwie „heruntersäbeln“, denn sonst outet man sich unweigerlich als Unwissender!

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