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Trachtenhochzeit: Eine Torte wird zum Farbkonzept
Es war am Tag der „Kalten Sophie“ und die Wetterprognosen waren nicht sehr erbaulich. Nach monatelanger Vorbereitung war er endlich da: der große Tag von Beate und Markus, die sich das Ja-Wort in Tracht gegeben haben. Und noch dazu ganz ohne Regen!
Wir freuen uns, dass wir über eine echte Trachtenhochzeit berichten dürfen, damit Sie sich inspirieren und verzaubern lassen können!
Trachtenhochzeit – ein farbenfrohes Fest
„Tracht ist für uns keine Modeerscheinung– in unseren Familien wurde Tracht schon immer gerne getragen und wir haben uns darin auch immer schon wohlgefühlt. Tracht ist für uns ein nicht tägliches, aber doch im Leben begleitendes Kleidungsstück, das Teil unserer Kultur ist – daher stand es für uns außer Frage, in Tracht zu heiraten“, erzählt uns die Braut.
Und genau darum, weil es ein Kleidungsstück für das Leben ist, hat sich Beate auch für ein Brautdirndl entschieden, das nicht weiß ist: „Man kann das auch später noch anziehen und so immer wieder in Erinnerungen an den (hoffentlich!) schönsten Tag im Leben schwelgen. Wir würden eine weiße Hochzeit niemandem ausreden wollen, denn auch eine klassische weiß-schwarze Hochzeit kann sehr schön sein. Bei einer Hochzeit soll man sich jedoch nicht verstellen müssen, sondern etwas anziehen, in dem man sich wohlfühlt – und das ist die Tracht allemal!“
Die meisten der Gäste freuten sich sehr, dass sie wieder einmal Dirndl und Lederhose ausführen durften: „Einige unserer Freunde haben sich sogar extra für unseren großen Tag ein Dirndl oder einen Trachtenanzug gekauft, beziehungsweise unsere Hochzeit zum Anlass genommen, sich endlich ein Trachteng’wandl zuzulegen.
Einige haben sich das passende Gewand auch ausgeborgt – das geht ja zum Beispiel bei Tostmann Trachten – oder wieder ins Dirndl gehungert“, schmunzelt der Bräutigam, „außerdem ist eine Trachtenhochzeit ein farbenfrohes Fest, was sich auch in der meist ausgelassenen Stimmung widerspiegelt. Wir haben jedenfalls noch keine fade Trachtenhochzeit erlebt! Und zu guter Letzt kann man bei einer Trachtenhochzeit davon ausgehen, dass auch die Gäste alle fesch angezogen sind – denn im Dirndl, Trachtenanzug und Lederhos’n schaut man immer gut aus – egal, wie alt man ist und welche Statur man hat!“
So hatten wirklich zwei der weiblichen Gäste eine Wette laufen, dass diejenige, die ohne den Bauch einzuziehen ins Dirndl passt, den Vortritt beim Tanz mit dem Bräutigam hat!
Dekoration in Grün und Weiß mit einem Farbklecks
„Wir waren uns relativ rasch einig, dass wir Grün & Weiß, sowie als Farbklecks ein dunkleres Flieder wollten. Mit Flieder war das Ganze aber nicht so einfach und, als wir dann unsere Torte gesehen haben, war uns klar, dass wir uns für Rosa und Hellgrün entscheiden!“, erzählt Beate.
So war dann auch die ganze Papeterie auf diese Hochzeitsfarben abgestimmt. Die Einladungen, Kirchenhefte und Menükarten wiesen darüber hinaus auch noch ein Weinblatt auf, was wiederum die Verbindung zum Nachnamen, in dem das Wort ‚Wein‘ vorkommt, der Brautleute war.
Auch die Blumendekoration und der Brautstrauß waren auf das Farbkonzept abgestimmt. Darüber hinaus hat das Brautpaar die Tischdekoration ebenso passend gewählt. Auf naturbelassenen Baumscheiben waren mit Blumen gefüllte Rexgläser dekoriert, die dezent und gediegen den Tisch schmückten: „Die Idee der Rexgläser hatten wir schon bei unserer standesamtlichen Hochzeit umgesetzt. Da das nicht nur uns, sondern auch unseren Gästen gut gefallen hat, haben wir das ausgebaut. Wir waren verwundert, wie kreativ man bei der eigenen Hochzeit werden kann! Und es hat Spaß gemacht, Ideen zu entwickeln und umzusetzen“, meint Beate.
Statt Namenskärtchen ließ das Brautpaar für jeden Gast Lebkuchenherzen anfertigen und als Gästebuch diente ein Hochzeitsbaum, an dem die Anwesenden ihren Fingerabdruck hinterlassen konnten. Die Tische waren mit Kalmuck, Pfoad oder Goldhaube ebenfalls mit Begriffen aus der Trachtenwelt bezeichnet.
Auf diese Weise entstand eine stimmungsvolle Dekoration, die trotz naturbelassener Elemente nicht rustikal, sondern gediegen wirkte.
Die Suche nach dem Brautdirndl
Das richtige Hochzeitskleid zu finden, ist eine Aufgabe für die Braut, die sich auch bei einem Dirndl nicht anders gestaltet: „Ich habe zuerst bei den üblichen Verdächtigen in Wien geschaut und auch gefragt, wie es mit einem Maßdirndl denn aussieht. Leider war das nicht von Erfolg gekrönt und ich habe nicht das gefunden, was ich mir vorgestellt habe. Es war auch die Beratung und die Stoffauswahl nicht zufriedenstellend. Deshalb habe ich dann Frau Pflaum von Ploom in Salzburg angeschrieben. Von dort hatte ich auch mein Umstandsdirndl für die standesamtliche Hochzeit. Ab da hat alles seinen Lauf genommen!“
Die Sympathie war sofort vorhanden und so entschloss sich die Braut, nach Salzburg ins Ploom-Geschäft zu fahren: „Als ich den Laden betreten hab, hing es dort – unsere Hochzeitstorte in Kleidform! Wir sind ja, glaube ich, eines der wenigen, wenn nicht das einzige Paar, dass sich zuerst in ein Tortendesign verliebt hat und danach alles nach den Farben der Torte ausgesucht hat! Ich liebe die Dirndln von Ploom, weil sie Tradition mit Moderne verbinden. Außerdem fühlt man sich dort von der ersten Minute an willkommen und gut aufgehoben.“
Das Gewand des Bräutigam
Markus, der Bräutigam, hatte bei der standesamtlichen Hochzeit ein Jahr zuvor die kurze Lederne an. Für die Kirche musste es aber schon ein Trachtenanzug sein – mit einem Gilet aus dem Stoff des Brautkleids!
Die Lederne war zwar mit im Gepäck und er wollte zur Party danach eigentlich in die „gmiadliche Lederne“ wechseln – dazu kam es aber dann aus Zeitgründen – weil das Fest so lustig war – nicht.
Und weil Tracht so wichtig für das Brautpaar ist, finden die Zwei es toll, dass Tracht wieder stark im Kommen ist und sich auch immer mehr wieder im Alltag wiederfindet: „Wir tragen Tracht bei vielen Gelegenheiten, die sich so in unserem Umfeld bieten: vom Heurigenbesuch über Trachtenbälle und Familienfeste. Gute Gelegenheiten sind auch der Dirndlgwandsonntag, der Hiataeinzug in Perchtoldsdorf oder andere Veranstaltungen wie das Narzissenfest oder Maibaumaufstellen. Leider hat es bei unserer Hochzeit doch ein, zwei Trachtenverweigerer gegeben …“, erzählt Markus.
„Wann wir unsere erste Tracht bekommen haben, wissen wir nicht mehr so genau, aber wir geben die Tradition auf jeden Fall gern weiter, denn unser Sohn hat seit seinem zweiten Lebenstag schon eine Lederhose, die ihm sein Opa bereits im Krankenhaus überreicht hat!“
Falls Sie Anregungen für die eigene Hochzeit entdeckt haben, finden Sie hier einen Auszug der Dienstleister:
- Fotos: Doho – Dorelies Hofer
- Brautdirndl: Ploom
- Papeterie: Lena’s Kartengalerie
- Make-Up & Frisur: Alexandra Condopoulos
- Torte: Schnabulerie
- Location: Kunsthaus Horn
- Catering: Restaurant Mund.art
- Lebkuchenherzen: Anni Klima
- Hochzeitsbaum: For Magic Moments
- Tagesbetreuung: Hochzeitshummel
Und hier noch weitere Bilder der Trachtenhochzeit zum Goutieren und Verlieben:
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