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Symbole zu Weihnachten
Altes Brauchtum sind die verschiedenen Symbole, von denen heute kaum jemand weiß, warum sie eigentlich im Weihnachtsbaum hängen!
Bald ist es wieder soweit, die ganze Familie versammelt sich zum gemeinsamen Schmücken des Weihnachtsbaumes – eine liebgewonnene Tradition, der man Jahr für Jahr gerne nachgeht. Doch warum verschönern wir den Baum eigentlich mit Kugeln und Strohsternen?
Verschiedene Symbole zu Weihnachten am Christbaum
Wie freuen wir uns über rote Äpfel, die unseren Weihnachtsbaum noch ein wenig bunter gestalten – dabei sind sie mit der älteste Schmuck, der an einem Baum hängen darf. Es ist der Sündenfall im Paradies, an den sie, an grünen Zweigen hängend, jedes Jahr aufs Neue erinnern.
Dabei ist schon erstaunlich, welche Symbolik hinter vielen Anhängern steckt, aber kaum jemand weiß es so recht – und das ist schade!
Der Christbaum muss prachtvoll geschmückt werden, das steht außer Frage. Dabei geht es von naturnah mit Zapfen, Strohsternen und Äpfeln bis hin zu prachtvoll mit viel Gold und glitzernden Kugeln. Auf den Baum wird heute das gehängt, was gut zusammenpasst.
Zu Zeiten unserer Vorfahren war das ganz anders. Als der Brauch des Weihnachtsbaumes sich langsam seinen Weg in die Wohnzimmer bahnte, wurde die Tanne mit sogenanntem gleichnishaftem Schmuck verschönt. Der Baum selbst aber hatte bereits einen symbolischen Wert, denn jedes Jahr um den Jahreswechsel herum, schmückten die Menschen seit dem Mittelalter ihr Haus mit immergrünen Zweigen.
Erst ein wenig später besann man sich auf Bäume, die symbolisch für das Leben und das Wiedererwachen der Natur nach dem kalten Winter standen. Der Glaube brachte es auch mit sich, dass ihre Lebenskraft vor bösen Geistern schützen sollte.
Christbaum – ein Brauch wird umgedeutet
Der Weihnachtsbaum, ursprünglich ein Brauch zum germanischen Mittwinterfest, wurde im späten Mittelalter immer stärker christlich umgedeutet, so dass er sich bei evangelischen und katholischen Familien als weihnachtliches Sinnbild etablierte. So schnell, dass er ab dem 18. Jahrhundert zum festen Bestandteil eines Weihnachtsfestes in evangelischen Haushalten wurde.
Katholische Haushalte hingegen mussten sich noch bis zum 19. Jahrhundert gedulden, denn in diesen galt die Krippe lange Zeit als das christliche Weihnachtssymbol schlechthin.
Äpfel waren der erste Schmuck am Christbaum. Und bereits im Mittelalter gab es den Brauch, in den Kirchen einen mit Äpfeln behangenen „Paradiesbaum“ aufzustellen, unter dem dann egelmäßig der Sündenfall nachgespielt wurde. Äpfel, als sinnbildliche Anlehnung an die biblische Geschichte von Adam, Eva und den verbotenen Früchten vom Baum der Erkenntnis, blieben als
traditioneller Schmuck erhalten, wobei auch in Silber- und Goldpapier eingewickelte Äpfelchen den Baum zieren konnten.
Kaum jemand weiß, dass dieses glänzende Beiwerk dann als Vorbild für die Weihnachtskugeln aus Glas galt. Diese, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts, die roten Früchte am Baum eitgehend ersetzten, kamen aus den Glashütten in Lauscha, einem sehr kleinen Städtchen im Thüringer Wald. Justus von Liebig war es, dem es im Jahre 1870 gelang, einen Glaskörper von innen zu versilbern.
Selbst wenn es nicht das Ziel seiner zahlreichen Experimente war, ihm war es letztendlich zu verdanken, dass fortan der Baumschmuck noch mehr strahlte.
Fruchtbarkeitssymbole am Weihnachtsbaum
Der schlichte Strohstern, eines der christlichen Symbole am Weihnachtsbaum, erinnert an jene Krippe, in der Jesus das Licht der Welt erblickte. Doch nicht hinter jedem Schmuck stecken auch
tiefgründige, religiöse Bezüge.
Springerle zum Beispiel, sollten dem genussfreudigen Verzehrer viel Gesundheit bescheren, und mit Kiefernzapfen kamen Sinnbilder für Fruchtbarkeit an den Weihnachtsbaum.
Später waren es Nüsse, Gebäck und Süßigkeiten, die an einem Weihnachtsbaum Platz fanden – wie sich herausstellte, auch eine große Herausforderung für Kinder, denn der so geschmückte Baum durfte erst am 6. Januar von ihnen restlos geplündert werden. Nüsse galten, reich an Fett und Mineralien und den Menschen oft als Ergänzung ihrer oft kargen Ernährung dienend, als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit.
In diese Symbol-Kategorie fielen auch Mohnkapseln, die wegen ihres Samenreichtums seit jeher Sinnbilder für Fruchtbarkeit darstellten, so dass sie an einem Weihnachtsbaum nicht fehlen durften. Nüsse als auch Zapfen wurden sogar teilweise vergoldet und damit veredelt, wobei die goldene Farbe an die wertvollen Geschenke erinnern sollte, welche die Weisen aus dem Morgenland dem Jesuskind zur Geburt mitbrachten.
Aber auch Gebildbrote, wie Springerle, fanden sich am traditionellen Christbaum wieder. Es waren alte Holzformen, in denen sie gebacken wurden, und dann kunstvolle christliche Motive, wie Engel und den Nikolaus, darstellten.
Nicht selten gesellten sich aber auch weltliche Motive, wie Sterne und Schaukelpferde, dazu. Das kalorienreiche Backwerk wurde zum segensreichen Glückbringer, das demjenigen, der es verzehrte, zu einem langen Leben, viel Gesundheit und einer stets üppig gedeckten Tafel im neuen Jahr verhelfen sollte.
Wann kamen Kerzen an den Weihnachtsbaum?
Heute sind wir gewöhnt an einen schönen Schein am Abend, der den Weihnachtsbaum zum leuchtenden Mittelpunkt erklärt – ohne Lichterketten oder natürliche Kerzen wäre ein Christbaum nicht vorstellbar.
Doch Kerzen steckten nicht immer an einem Baum. Im 17. Jahrhundert, als das Weihnachtsfest immer mehr private Züge annahm, kamen sie als Schmuck dazu. Aber Kerzen wärmen nicht nur und bringen Licht in jedes Haus, sie spiegeln auch die Lichtsymbolik um Jesus Christus wider. Bis allerdings auch die breite Bevölkerung etwas von diesem hellen Schein hatte, verging noch etwas Zeit.
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts, als Stearin zur Kerzenherstellung entdeckt wurde, konnte sich auch die breite Masse der Bevölkerung diese Lichtlein leisten, denn sie waren finanziell erschwinglicher als die bisher verwendeten teuren Bienenwachskerzen.
Die Christbaumspitze – glanzvolle Krone des Baums
Die Spitze setzt allem das i-Tüpfelchen auf! – und kommt zum Schluss! Eine der jüngsten Erfindungen, sprich Zierden, an einem Weihnachtsbaum, und für viele gleichzeitig die Vollendung des Schmückens – die glanzvolle Christbaumspitze.
Diese kunstvolle Krone setzte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch und zeigt sich bis heute in schlichter Zwiebelform, mit Glöckchen oder als Stern. Ab dieser Zeit kreierten die Glasbläser nämlich nicht nur Christbaumkugeln, sondern auch diese äußerst filigranen Spitzen aus zerbrechlichem Glas. Frei jeglicher Symbolik, sollten sie tatsächlich nur zur optischen Krönung des Weihnachtsbaumes dienen.
Weihnachten, ein Fest voller Sinnbilder – freuen wir uns darauf!