Bregenzerwälder Juppe

Bregenzerwälder Juppe

Von am 9. September 2014 0 167 Views

Die Bregenzerwälder Juppe gehört zu den ältesten Trachten im Alpenraum

Bregenzerwälder JuppeIhren Ursprung hat die Juppe im 15. Jahrhundert in der weißen Variante. Danach waren die Juppen braun und wurden schlussendlich durch spanischen Einfluss schwarz. Die Juppe ist für jede Frau ein Unikat, denn sie kann nicht einfach gekauft werden, da sie maßgeschneidert oder vererbt wird. In der Juppenwerkstatt in Riefensberg werden heute wieder Juppen hergestellt.

Dazu sind folgende Arbeitsschritte notwendig:

  • Färben,
  • Leimen mit Lederleim,
  • Gästa (Glanz geben) und
  • Fältla (mit ca. 500-600 Falten versehen).

Dreiviertel der Juppe – vom Knöchel bis kurz über die Brust – bestehen aus einem 5 Meter langen Leinenstoff, der nach alter Tradition hart und glänzend gekocht, ausgewrungen und dann auf dem Rasen ausgebreitet wird. Die Sonne verleiht dem Stoff dann den bekannten Glanz.

Eine maßgeschneiderte Juppe kostet auch entsprechend ab € 2.500 aufwärts!

Auf den ersten Blick mögen alle Juppen gleich aussehen, doch gibt es – trotz strenger Regeln – viele Variationen durch eine Auswahl beim Ärmel, beim Schmuck und beim Stickmuster.

Das Mieder der Juppe kann rot oder schwarz sein. Beim roten Mieder wird der Ausschnitt mit dem handbestickten Bändel verziert. In den Ausschnitt wird der Blätz (Stecktuch), der ebenfalls bestickt ist, gesteckt. Den Rücken des Mieders zieren drei geknüpfte Goldspitze zum Verdecken der Nähte. Das blaue Halstuch wird in den Ausschnitt gesteckt.

Noch ein paar Tipps zum richtigen Tragen der Juppe von Kopf bis Fuß:

Kopfbedeckung & Kopfschmuck zu Juppe:

  • Unverheiratete Mädchen dürfen bis zu ihrer Hochzeit das goldene Schappale, eine Flitterkrone, tragen.
  • Die Stucho ist ein weißes Tuch, das um die Haare geschlungen wird und Trauer bedeutet.
  • Die Spitzkappe wird nur zum Kirchgang getragen.
  • Die Brämokappe, eine Pelzkappe aus gefärbtem Seehundfell, wird auch heute noch gerne getragen.
  • Der Schäohut (Strohhut) ist eine Sommerkopfbedeckung.
  • Der Kaufmannhut ist ein Filzhut und wird in der Übergangszeit getragen.

Frisur:

  • Der Nacken muss frei sein.
  • Die Haare müssen nach der Tradition zu zwei Zöpfen geflochten und dann überkreuzt am Kopf hinaufgebunden werden.

Darunter:

  • Unter jeder Tracht wird im Bregenzerwald ein schwarzer Unterrock mit roten Zacken getragen.
  • Dazu gehören schwarze Strümpfe und schwarze Schuhe.

Bildnachweis: Böhringer Friedrich via Wikimedia Commons

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